DER FILM  Die Lausitz ist eine Landschaft nach der Industrie, eine Landschaft nach den Menschen. 1989 beschrieb Peter Rocha in "Die Schmerzen der Lausitz" erstmals auf erschütternde Weise das Ausmaß der Zerstörung, welche der Braunkohletagebau hier hinterlässt. Eine Tradition, in die sich Bernhard Sallmann - der nun seine eigene Lausitz-Trilogie vollendet - bewusst stellt. Er zeigt jedoch eine Landschaft, die verwundet ist und zugleich verwunschen, und Menschen in ihr, die sich und das Land neu erfinden. Wo sich dem Auge eine mondähnliche Kraterlandschaft und von zischenden Rohren zerfurchte Wüste bietet, sehen sie Hafenbecken und eine Seenkette, träumen sich neue Wälder, experimentieren mit Findlingen, bauen schwimmende Häuser oder umrunden auf allen denkbaren Sportgeräten unermüdlich die riesigen Restlöcher.   Sie folgen der Spur des Wolfes, der sich die Lausitz zurückerobert, während die Menschen sie verlassen. Wer hier bleibt, hat selten Arbeit - auch wenn er hoch qualifiziert ist. Ingenieure im Ruhestand senden sich aus ihren schrumpfenden Wohnsiedlungen funkend per Morsealphabet Lebenszeichen. Denn eins ist klar: Die Wüste lebt. In bester Benningscher Tradition setzen die sorgsam kadrierten Bilder von Börres Weiffenbach, die eine eigene erzählebene schaffen, den futuristischen Rahmen für eine handvoll Visionäre. Die Erben Fürst Pücklers, des großen Landschaftsgestalters, in einem Science-Fiction-Heimatfilm.

(Grit Lemke, Katalog DOK Leipzig 2009)
 
 
 
  "Heimat und Fremde, traditioneller Braunkohletagebau und die futuristischen Ödlandschaften, die er erschafft - in Ihrem Film vereinen Sie die Gegensätze. Die DEFA-Stiftung hat Ihre ‚Träume der Lausitz' nun mit einem Förderpreis ausgezeichnet. Dazu mein herzlicher Glückwunsch. Dieser Dokumentarfilm geht neue Wege bei einem in unserer Region wohlbekannten Thema. Vor allem in der Bildsprache hebt er sich positiv von der Berichterstattung über das Thema ab.(...) TRÄUME DER LAUSITZ ist ein Wegweiser für die Zukunft."

(Dagmar Reim, Intendantin des RBB)